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21
Feb
2007

Leseprobe: Der Fluch des Eunuchen I. Kapitel/2.Abschnitt

Stimmung: saumäßig gut
Musik: Filmmusik: Jenseits von Afrika


Wer in der Menüleiste Bücher anklickt, kann die komplette Einstellung lesen...


I. Kapitel/2.Abschnitt

Edirne im Sommer 1444



Obwohl als Letzter gekommen, begann Çandarlı Halil, nachdem ihm der Sultan mit einem Kopfnicken das Wort erteilt hatte, seine Rede: „Mein Padischah, Eure Majestät kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Darf ich daran erinnern, dass im Vorjahr der Ungar Johann Hunyadi ein Kreuzfahrerheer gegen uns Osmanen führte, das wir bei Niš zurückwerfen konnten und bei Jalovac vernichtend geschlagen haben? In diesem Jahr nun konnten wir in Szeged Frieden mit den Ungarn schließen. Freilich nicht zu unseren Ungunsten. Die Grenzen des politischen Machteinflusses der Osmanen blieben erhalten, und die Walachei wurde Ungarn tributpflichtig, was uns ebenfalls zugute kommt."
Seine Majestät, Murat II., gab dem Kaffeekoch das Zeichen, mit der Arbeit zu beginnen, und die weißen Eunuchen, die bereitstanden, die Herrschaften zu bedienen, versuchten, so geräuschlos wie möglich, die Tassen auf den Tisch zu bringen, um den Redefluss der hohen Gesellschaft nicht zu stören.
„Wir wollen nicht um den heißen Brei herumreden" hob der Sultan an. „Wir haben an unserem Hof eine Schlange genährt: Georg Kastriota, der einst als Geisel zu uns kam, eine einem Prinzen angemessene Ausbildung von uns erhielt und zu Allah, dem allerhöchsten HERRN, bekehrt wurde. Mit seinem Einsatz an der Front hat er uns so lange getäuscht, bis ihm im Vorjahr die Flucht gelang! Danach erklärte er sich als Christ und proklamierte die Unabhängigkeit Albaniens."
Das Gemurmel der erlauchten Gesellschaft ließ auf ihren Unmut schließen. Es war Verrat. Und den galt es zu rächen.
„Skanderbeg, so lässt er sich nun nennen, kämpft nicht ohne Erfolg gegen unsere Truppen, mein Padischah", wandte Çandarlı Halil ein.
„Mit den Ungarn und dem Papst im Rücken, der dieses Begehren gewiss unterstützt, scheint er mutig genug. Aber er sollte es aus höchst eigener Erfahrung wissen - wir lassen uns niemals von den Ungläubigen, diesen räudigen Hunden, besiegen!"
„Niemals, mein Padischah", beeilte sich Çandarlı Halil zu zustimmen. „Befehlen Eure allerhöchste Majestät meine ehrliche und ganz aufrichtige Meinung?"
„Ich befahl es bereits, als ich ihn zum Großwesir machte", sagte der Sultan launig. „Seine Meinung will ich hören, seine ungeschminkte Meinung, jetzt und immerdar!"
Çandarlı Halil schaute Zustimmung heischend in die Runde.
„Seit Eure erhabene Majestät den Befehl erteilte, den Ausbau des Militärwesens zu beschleunigen, haben die osmanischen Armeen an nahezu allen Fronten bedeutende Erfolge errungen." Er schaute zu dem für den Feldzugsdienst der Armeen zuständigen Ağa und sagte: „Semih Ağa, erläutere der erhabenen Majestät mit wenigen Worten die Entwicklung der Stärke unserer Truppen."
„Eure kaiserliche Majestät, die Eingliederung der Azep, der irregulären Fußtruppe, in unsere osmanische Armee und die Bildung der tapferen Janitscharentruppe haben diese triumphalen Siege möglich gemacht."
Murat II. machte eine ungeduldige Handbewegung.
„Mein Padischah", begann der Semih Ağa von neuem, „wir haben das System der Pencik weitgehend außer Kraft gesetzt. Grundsätzlich nur jeden fünften Knaben aus den eroberten Gebieten zu unserer Armee zu holen, wie es das Gesetz der Knabenlese ‚Devşirme' bestimmt, hätte zu erheblichen Engpässen geführt. Und es kann bei Allah, gelobt sei sein Name, jedem dieser Kinder nur gut tun, das Leben für den „einen Gott" einzusetzen." Er unterstrich seine Worte mit der Schahada: „La ilaha il-lal-lahu- Muhammad-ur- Rasul-ul-lah - Es gibt keinen Gott außer Gott, und Muhammad ist sein Prophet!"
„Es gibt keinen Gott außer Gott, und Muhammad ist sein Prophet!", sagte der Sultan ungeduldig. „Und nun fahrt fort!"
Während der Semih Ağa über die Truppenstärken und den gerade geführten Krieg sprach, dachte Murat daran, dass er diese ständigen Feldzüge zutiefst hasste. Hielten sie ihn doch von seinem Harem fern. Und sich mit einer seiner Frauen zu vergnügen, war allemal angenehmer als das ständige Gemetzel im Kampf. Er sehnte sich nach Ruhe. Aber überall, wo er auftauchte, war das Serail. Ob hier am Hof von Edirne oder auf irgendeinem Schlachtfeld. Im Augenblick genoss er die Stille, die der Palast ihm vor einer zudringlichen Außenwelt bot. Wozu hatte er eigentlich einen so klugen Großwesir wie Çandarlı Halil, wenn er die meisten Entscheidungen selbst treffen musste? Wesir bedeutete Lastenträger, weil er die Last zu tragen hatte, die sein Sultan ihm aufbürdete. Aber hier schien es eine verkehrte Welt zu sein. Er, Murat II., war der Kaiser, gleichermaßen Kalif und der evidente Schatten Allahs auf Erden. Er musste für alles und jedes zeichnen und bei dem großen Gott, das wollte er nun ändern. Der Großwesir ist mein Schatten, dachte er, so wie ich Allahs Schatten bin. Und so wie ich Allahs Willen auf Erden gehorsam durchzusetzen habe, hat Çandarlı Halil meinen Wünschen Gestalt zu geben.
Im Unterbewusstsein hatte er verstanden, was der Semih ağa vorgetragen hatte

Zur Leseprobe: Erklärung der im Text verwendeten Begriffe

Erklärung der im Text verwendeten Begriffe, damit es Sinn macht, zu lesen und den Inhalt zu verstehen.


ağa
Titel für Würdenträger außerhalb des juristisch-theologischen Bereiches, etwa für Offiziere, Palasteunuchen etc

akağa
weißer Eunuch

akinci
'Stürmer', Angehöriger einer irregulären leichten Reitertruppe

Alkisch
Segensruf

Allah
arab. Bezeichnung für Gott (wörtl.: DER GOTT)

arz
feierliche Audienz beim Sultan

azep
(anfang irreguläre) Fußtruppe

Bostanci
Gärtner, Angehöriger der Leibgarde des Sultans -

Chasineder
Schatzmeister des Herams

devşirme
Knabenlese

Efendi
[türk.] Efendi, Herr; urspr. ein Ehrentitel, dann allg. Anrede; a Bey.

Emir
War urspünglich ein osmanischer Heerführer, bezeichnet heute einen Stammesführer und Fürsten.

Eunuchen
durch Kastration zeugungsunfähig gemachte Männer; bei den schwarzen EU. Sind nicht nur die Hoden, sondern auch der Penis entfernt worden.

gazi
-türk. ›Kämpfer im heiligen Krieg‹] Gazi, türk. Ehrentitel, verliehen an Sultane und Feldherren

Großwesir
1. Titel des türk. Minister-Präs. (bis 1922);

Hadsch
[arab.], Pilgerreise nach a Mekka, die jeder Muslim, der danach den Ehrentitel Haddschi führt, wenigstens einmal machen soll (a Islam).

Harem
[arab. harim ›verboten‹] der, die den Fremden verschlossenen Frauengemächer im islam. Haus; Gesamtheit der darin lebenden Frauen und Kinder; die Ehefrauen eines Muslim.

harem ağasi
schwarzer Eunuch

haseki sultan
Zu sog. Favoritinnen (haseki sultan) avancierten diejenigen Sultansfrauen, die ihm einen Sohn geboren hatten

Hodscha
Hodscha [pers.], (geistiger) Lehrer in der osman. Türkei.

Hohe Pforte
Bezeichnung für die osmanische Staatsspitze

Hohe Pforte
bis 1924 Residenz des Sultans in Konstantinopel; i. w. S. die Regierung des Osmanischen Reiches.

Imam
Hat mehrere Bedeutungen: 1. Führer, Vorbild 2. Vorbeter 3. Herrscher von Sanaa (Jemen) 4. Ehrentitel für bedeutende Theologen und Rechtsgelehrte

Janitscharen
[türk., yeni tscheri ›neues Heer‹], 1329 aus christlichen Kriegsgefangenen gebildete, durch christl. ›Kindertribute‹, später auch durch Türken aufgefüllte Elitearmee der türk. Sultane

Janitscharenaga
siehe ağa

kadın
bezeichnet die bis zu vier Gattinnen des Sultans

kadınlar saltanatı
Aufgrund ihres Einflusses auf die Staatsangelegenheiten erhielt die damalige Ära des 17. Jh. in der osmanischen Geschichtsschreibung den Namen "Weiberherrschaft" (kadınlar saltanatı).

Kaftan
[pers.-arab.-türk.], langer Überrock vorderasiat. Völker, vorn offen; als Kleidung orth. Juden eng geschnitten, vorn geknöpft.

Kalif
[arab. chalifa rasul Allah ›Nachfolger des Gesandten Gottes‹], Titel der Nachfolger a Mohammeds, die K. besaßen indessen weniger relig. Autorität als weltl. Mach

Kämmerer
1. früher: ein Hofbeamter; 2. BR Dtld.: der Leiter der öffentlichen Finanzverwaltung einer Stadtgemeinde (Stadtkämmerer).

kapikulu
Pfortenunmittelbare Truppen

Khan
Alter türkischer Herrschertitel, gleichbedeutend mit "Sultan".

Kiaja
Ortsvorsteher

Kislar ağa
das Oberhaupt der schwarzen Verschnittenen, denen er selbst angehört, führt die Oberaufsicht über die Odalisken und spielte ehedem eine sehr bedeutende Rolle auch in Staatsangelegenheiten,

Koran
[arab. ›Lesung‹] der die hl. Schrift des Islam als Sammlung der dem Propheten

Kurator
[lat.], 1. Vormund, Pfleger; 2. staatl. Beauftragter in der Verwaltung von Universitäten

Minarett
Turm einer islam. a Moschee (seit 8. Jh.; urspr. Leuchtturm), meist rund und schlank, auch viereckig oder spiralförmig, seltener pyramidenartig; vom M. aus ruft (heute meist mittels einer Lautsprecheranlage) der a Muezzin zum Gebet.

Muezzin
im Islam der Moscheediener, der tägl. fünfmal vom a Minarett aus (heute oft nur noch über Lautsprecher) die Gläubigen zum Gebet aufruft.

Mufti
islam. Rechtsgelehrter, der das Recht offiziell auslegt und Rechtsgutachten erst., M. von Istanbul den Titel Großmufti oder Sheik ul-Islam. Er war Kabinettsmitglied und dem Großwesir im Rang gleichgestellt.

Muslim
Bekenner des Islam

Nargileh
türkisch-pers. für a Wasserpfeife.

Odaliske
[türk.-frz.], weiße Haremssklavin.

Padischah
[pers. ›Schutzherr‹], pers. Fürstentitel, v. a. von osman. Sultanen

Pascha
[türk.], im Osman. Reich und z. T. in seinen Nachfolgestaaten Titel der obersten Beamten und Offiziere; in der Türkei 1934, in Ägypten 1953 abgeschafft.

Pencik
Fünftel

Petschaft
das Handstempel zum Siegeln

Sandschak
[türk. ›Fahne‹], bei den Türken urspr. Fahne als Symbol der Souveränität, dann der Belehnung; schließlich Bez. für die Lehnsgebiete (später die Verwaltungsbezirke). Für einige Gebiete als Name schlechthin üblich.

Schahada
das islamische Glaubensbekenntnis: ›Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist der Gesandte Allahs

Scheich
Bedeutet auf Arabisch "Ältester, Oberhaupt eines Stammesverbandes". Seit dem 13. Jahrhundert ist Scheich auch ein Titel des geistlichen und weltlichen Oberhaupts einer religiösen Bruderschaft.

Serail
›Großes Haus‹, ›Palast‹], allgemein: Palast und Regierungssitz des türk. Sultans; i. e. S. der Schloßbezirk des ehem. Konstantinopel

Sherif/Sharif
Titel der Nachkommen des Propheten

sipahi
Reitertruppe -Elite der Armee

Smyrna
griech. Name der heute türk. Stadt Izmir an der Westküste Kleinasiens.

Sultan
[arab. ›Herrschaft‹], Titel islamischer Herrscher, insbes. seit dem 11. Jh. bei Seldschuken und Osmanen.

timar
Pflege/Verpflegung

Ulema
der, islamischer Rechts- und Religionsgelehrter.

valide sultan
Sultansmutter

Wesir
Wesir [arab. ›Stütze‹, ›Träger‹], Bez. für Minister islamischer Staaten

yeni çeri
neue Truppe

Zur Leseprobe: Aussprache der...

Zur Aussprache
der türkischen
Namen und Begriffe



Außer im Deutschen bereits fest eingebürgerten Begriffen wie »Janitschare«, »Hodscha«, »Padischah« etc. sind Eigennamen, Titel und Bezeichnungen weitgehend in originaler Schreibweise wiedergegeben. Anders als im Deutschen werden folgende Buchstaben ausgesprochen:

c dsch
ç tsch
ğ ein kaum hörbares gutturales g
1 dumpfer Vokal zwischen e und kurzem ü
s immer stimmlos, wie im Deutschen ss oder ß
ş sch
v w
y j
z stimmhaftes s

20
Feb
2007

Leseprobe: DER FLUCH DES EUNUCHEN I. Kapitel/1-.Abschnitt

Copyright by George Tenner 2007

I. Kapitel/1-.Abschnitt


Edirne im Sommer 1444

Seit Tagen brannte die Sonne erbarmungslos auf das Land hernieder. Doch nun kam ein lauer Wind von Osten über den Tunça-Fluss und umstrich zärtlich den Palast und die Gärten.
Aber weder dem Padischah Murat II. noch seiner Dienerschaft brachte er eine dringend notwendige Abkühlung.
Die Ablösung der äußeren Palastwache unterbrach einen kurzen Schlaf, dem sich der Sultan nach einem feudalen Mahl hingegeben und der weniger als den vierten Teil einer Stunde gedauert hatte. Die beiden hellhäutigen Eunuchen waren bemüht, seiner Majestät auch während seiner kurzen Ruhezeit mit großem Eifer frische Luft zuzufächeln.
Das Getrappel von Pferdehufen hatte ihn hochschrecken lassen, und ein lautes Kommando des befehlshabenden Ağa erinnerte ihn an die bevorstehende Zusammenkunft mit dem wichtigsten Teil seiner Ratgeber. Er erwartete die Wesire, deren Aufgabe es war, die ständig im Raum stehenden Kriege, die auch eine erhebliche Bedrohung für das Land darstellten und die der Sultan immens hasste, in den Griff zu bekommen. Nicht umsonst war er bestrebt, mit seinen europäischen Nachbarn und Vasallen in Frieden zu leben.
Doch auch Frieden, davon war Murat II. überzeugt, basierte auf einer starken Macht.
Ferner würden an der Beratung die Ağas, die für Nachschub und für den persönlichen Feldzugsdienst der Armeen sorgten, der Innenminister sowie der Groß-Mufti und Ulema der von Haci Alaeddin entworfenen Yildirim Bayezi Moschee, Saladdin Yilmaz, teilnehmen.
Seit der Padischah vor sechs Jahren den Bau der neuen Muradye Moschee mit den vier Minaretten in Auftrag gegeben hatte, gehörte der Ulema seinem Kabinett an und war ihm ein wichtiger Ratgeber in Glaubensfragen.
Blieben zwei weitere Männer, auf deren Rat er nicht verzichten mochte. Der Kislar Ağa Bilâl, seines Zeichens verantwortlicher Präfekt des Großherrlichen Harems. Diese vor unbefugten Augen streng abgeschirmten Gemächer wurden ausschließlich von schwarzen Eunuchen, der besonderen Kas- tration wegen, bedient; ihnen wurden nicht nur die Hoden, sondern immer auch der Penis entfernt. Bilâl, der schon zweimal zur Hadsch nach Mekka gepilgert war und der den Namen eines der wichtigsten Diener und Mitstreiter bei der Verbreitung der neuen Eingottesreligion des Propheten Mohammed gewählt hatte, der gleich ihm ein Mann schwarzer Hautfarbe gewesen war, besaß das Privileg, sich mit „Eure hohe Exzellenz" ansprechen zulassen. Gleichzeitig führte er den Titel Muschir und leitete den Vorstand aller kirchlichen Gebäude und milden Stiftungen. Manch einer nannte ihn ehrfurchtsvoll El-hadsch Bilâl. Der Pilger Bilâl. Er führte nicht nur den Oberbefehl über das Reich der schwarzen Eunuchen, sondern zeichnete auch verantwortlich für das Wohlergehen aller Mitglieder des Harems, voran für das der Sultansmutter. Aber auch für das der Sultansgattinnen, der Konkubinen, der Haremsdamen, obendrein einer Vielzahl Haremsschülerinnen und der im Harem befindlichen Sklavinnen hatte er zu sorgen. Darüber hinaus war er der Kurator der kaiserlichen Universitäten. Die Privilegien hatte er sich mit seiner unbedingten Loyalität dem Padischah gegenüber und seiner Glaubenstreue verdient, und der Sultan wusste nur zu genau, welche Persönlichkeit er mit derart weitreichenden Vollmachten ausgestattet hatte.
Der zweite noch fehlende Mann, den die Palastwache nun meldete, war Çandarlı Halil, sein Großwesir, der seit dem Wechsel vom Amt des obersten Heeresrichters ins Wesiramt den Titel Pascha erhalten hatte.
Mit einer einzigen Handbewegung beendete der Sultan die eifrige Arbeit der beiden Eunuchen.
An der Spiegelseite der Wand überprüfte er den Sitz seines weißen Seidenturbans und sein Aussehen insgesamt. Der sorgfältig gepflegte Bart unterstrich seine Erhabenheit. Sein rotes Chiffonhemd war mit Goldfäden durchzogen, und der Überwurf, den er trotz der Hitze angelegt hatte, bestand aus Brokat, einem gemusterten Seidengewebe, das mit Metallfäden durchzogen und mit schwarzen Perlen bestickt war.
Hinter ihm stand der Leiter der persönlichen sultanschen Dienerschaft, ein weißer Eunuch namens Ibrahim. Dieser hatte das Licht der Welt in Vršak erblickt, und der Vater des nunmehr herrschenden Sultans hatte ihn samt seiner Mutter von seinen Raubzügen aus dem Vasallenstaat Serbien mitgebracht.
„Euer erhabener Herrscher sehen prächtig aus wie immer", sagte er und erntete ein dankbares Lächeln des Padischahs. „Die erhabenen Herren der Hohen Pforte, die Eure Majestät herbeizitiert haben, sind nun vollzählig."
Noch immer lächelnd begab er sich zu dem mit kostbaren Wandteppichen ausgekleideten Raum im Erdgeschoß, den er für Besprechungen im kleineren Rahmen zu nutzen pflegte. Auf seinem Weg ging ihm durch den Kopf, wie die Würdenträger des Reiches seinen Plan aufnehmen würden, seinen zwölfjährigen Sohn Mehmet mit den Regierungsgeschäften zu betrauen. Die Männer, die er bestellt hatte, standen bei seinem Eintritt auf und verneigten sich ehrfurchtsvoll. Nur Çandarlı Halils Verbeugung fiel ein wenig bescheidener aus als die der anderen Männer. Der Padischah hatte es wohl bemerkt.
Die Großherrliche Küche hatte den obersten Kaffeekoch für diese feierliche Audienz aufgeboten. Der wartete auf ein Zeichen seines Sultans, um auf dem vorbereiteten Holzkohlenbecken den Kaffee für den Kalifen und dessen Besuch zu bereiten.

Copyright by George Tenner 2007

Fortsetzung folgt

19
Feb
2007

Ach, ich bin ein armes, einsames Mädchen

Sucht mich nicht am Himmel
ich bin ein Stern im Harem
glaubt nicht meinem Lachen, meiner Tänzelei
Ach, ich bin ein armes, einsames Mädchen

Hoffnungslos vermisse ich das geliebt werden
die blauen Gewässer des Bosporus spülen meine Trauer weg
die silbernen Spiegel zeigen nicht mein wahres Ich
auch wenn ich weiß,
die Tür steht offen, kann ich mein Käfig trotzdem nicht verlassen

Haremsfrauen

Niemals habe ich im Palast Zuneigung erfahren
Golden sind hier die Ketten der Sklaverei
auch wenn die Menschen mich um meine Mahlzeiten beneiden
Sehne ich mich so bald wie möglich in den Himmel

Sucht mich nicht am Himmel
Ich bin ein Stern im Harem
glaubt nicht meinem Lachen, meiner Tänzelei
Ach, ich bin ein armes, einsames Mädchen

18
Feb
2007

Dringende Anfrage bezüglich Edirne!

Stimmung: gut
Musik: Bach: Schafe können sicher weiden...





Liebe Freunde,
hat kemand von euch schon Edirne besucht und kann mir etwas über historischem Gebäude sagen? Zum Beispiel "alter Sultanspalast" etc.?

Ich würde mich sehr freuen, recherchiere ich doch gerade für ein Buch in der Zeit 1444-1550.

Nachricht auch gern über gtenne@gmx.net

17
Feb
2007

Chinesische Triaden erobern nun auch Deutschland...

Stimmung: Sehr nachdenklich!


Mafia-Hinweise im Sittensen-Mordfall - Polizei hält sich weiterhin bedeckt


Sittensen (ddp). Im Siebenfach-Mordfall von Sittensen verdichten sich Hinweise auf eine Mafia-Tat. Das Magazin «Focus» berichtete unter Berufung auf einen Fahnder der Soko «Lin Yue», dass von einem Verbrechen der organisierten Kriminalität ausgegangen werde. Der ermordete Wirt des China-Restaurants soll sich nach einem anderen Medienbericht schon länger von der Mafia bedroht gefühlt haben. Die Polizei hielt sich auch heute weiter bedeckt und wollte die Berichte nicht kommentieren.

Für die Vermutung, dass eine asiatische Mafia-Gruppe hinter der Tat steckt, spricht dem Magazinbericht zufolge die Rekonstruktion des Verbrechens. Demnach haben die Täter ihre Opfer mit Kopfschüssen liquidiert, nur ein Schuss sei daneben gegangen. Vor der gezielten Hinrichtung hätten die Täter die meisten Opfer auf ungewöhnliche Weise gefesselt. Bei den Leichen waren jeweils die Daumen mit Kabelbindern auf dem Rücken zusammengebunden, nach Einschätzung der Ermittler ein Ritual der asiatischen Mafia.

Der Anwalt der zwei derzeit in Untersuchungshaft befindlichen tatverdächtigen Vietnamesen, Matthias Koch, sagte, die beiden Männer hätten der Polizei erklärt, in der Tatnacht in einer Bremer Spielhalle gewesen sein. Die Polizei habe bei den 31- und 33-Jährigen drei Einwegfeuerzeuge mit der Aufschrift «Spielstuben» gefunden, die sich in der Bremer Innenstadt befänden. Der «Nordsee-Zeitung» sagte der Anwalt: «Das wäre ein lückenloses Alibi.»

Der Anwalt des dritten Tatverdächtigen sagte dem Blatt, dass sein Mandant bereits in der vergangenen Woche festgenommen wurde. Die Onlineausgabe des Magazins «Stern» hatte berichtet, bei dem dritten Tatverdächtigen handele es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter des China-Restaurants. Dieser habe bis vor einem halben Jahr dort gearbeitet.

Nach dem mysteriösen Verschwinden dieses Mitarbeiters vor einem halben Jahr soll der ermordete chinesische Wirt Danny F. vor einem Bekannten den Verdacht geäußert haben, dass hinter dem Abtauchen des Mannes «die Mafia» stecke.

Die beiden tatverdächtigen Vietnamesen kamen laut Medienberichten 1989 und 1993 mit ihren Eltern nach Deutschland und sprechen gut Deutsch. Sie sollen in der Gastronomie gearbeitet haben und stammen aus relativ wohlhabenden Küstenregionen in Vietnam. Die vietnamesische Mafia rekrutiert den Berichten zufolge ihre Mitglieder dagegen aus wenigen mittelvietnamesischen Provinzen, die Täter sind häufig miteinander verwandt oder sie kennen sich seit ihrer Kindheit.

Unterdessen sucht die Polizei nach einem weißen VW Bulli. Der Wagen sei von Zeugen im Zusammenhang mit dem blauen VW mit Dürener Kennzeichen in Tatortnähe beobachtet worden. Der Halter des Bulli sei ermittelt. Es werde nun geprüft, ob er in den Fall involviert sei. Nach Polizeiangaben geht die 100 Beamte starke Soko derzeit mehr als 300 Hinweisen nach.

16
Feb
2007

Der jugendliche Mob will Blut...

Stimmung: Sehr nachdenklich!
Musik: Marsch funebre


Schüler verprügeln Polizeibeamten - Gewalt an Hauptschule in Nürnberg



Nürnberg/München (ddp-bay). An einer Nürnberger Hauptschule ist es zu einer Eskalation der Gewalt gekommen. Ein 50-jähriger zur Aufsicht über gewaltbereite Schüler abgestellter Polizeibeamter wurde bereits am Montag von Jugendlichen angegriffen und verprügelt, wie das Polizeipräsidium erst heute mitteilte. Außerdem befreiten die Randalierer einen als Intensivtäter bekannten Jugendlichen aus einem Streifenwagen, in den ihn der Zivilpolizist zuvor gesperrt hatte.

Betroffen von den Auseinandersetzungen ist die Friedrich-Wilhelm-Herschel-Schule in der von sozialen Spannungen geprägten Nürnberger Südstadt. Banaler Anlass der Ausschreitungen war am Freitag zunächst eine Hänselei unter Schülern wegen einer Frisur. «Durch Handys haben sich die Jugendlichen zusammengerufen und eine Schlägerei angezettelt», sagte Titgemeyer.

Am Montag habe daraufhin die präventiv um Unterstützung gebetene Polizei einen auffälligen 13-Jährigen fünfmal vergeblich mit einem Platzverweis belegen wollen. Nachdem ein Beamter den als jugendlichen Intensivtäter bekannten Störer in einen Streifenwagen verfrachtet hatte, sei er massiv angegriffen worden.

«Besonders bedrückend war, dass Kinder an dem Mann hochsprangen, um ihn ins Gesicht zu boxen», sagte der Leiter des Polizeieinsatz-Abschnittes Mitte, Gerhard Schlögl. Der Beamte wehrte sich nach Angaben von Polizeidirektor Kurt Benisch nicht mit vollem Einsatz, und sprühte sein Pfefferspray nur auf den Boden. Er wurde dann vor rund 100 Schaulustigen in den Schwitzkasten genommen. Der betroffene Beamte leide noch immer unter Kopfschmerzen und benötige psychologische Hilfe.

Das bayerische Innenministerium sieht den gewaltsamen Übergriff als «bislang singuläres Ereignis». Zwar werde seit Jahren eine Zunahme der Gewaltdelikte durch junge Täter registriert, «aber so etwas hat es noch nicht gegeben», sagte ein Ministeriumssprecher. Dass der Polizist von mehreren Kindern und Jugendlichen verprügelt und festgehalten wurde, zeige auch, dass «der Respekt vor Autoritäten allgemein immer weiter abnimmt». Davon seien auch Lehrer betroffen, betonte der Sprecher. An der betroffenen Schule hätten über die Hälfte der Kinder einen Migrationshintergrund. Dies mache die Arbeit für die dort eingesetzten Pädagogen noch schwerer.

Ein Sprecher des Kultusministeriums betonte hingegen, auch an Schulen mit einem hohen Ausländeranteil müsse es nicht unbedingt mehr Probleme geben. Menschenrechte und Toleranz seien weltweit gültige Werte. Diese müssten von den Eltern und den Schulen gemeinsam vermittelt werden. «Der Respekt vor den anderen Menschen, vor dem Polizisten ebenso wie vor dem Gleichaltrigen oder einer älteren Dame, muss den Kindern beigebracht werden», betonte der Sprecher.

Inzwischen hat die Friedrich-Wilhelm-Herschel-Schule die Pausenhöfe der einzelnen Bereiche getrennt und die Lehrer zur verstärkten Aufsicht abgeordnet. Neun als Haupttäter ausgemachten Jugendlichen erhielten bis zum Ende der Faschingsferien Hausverbot. Der mutmaßliche Rädelsführer, ein 14 Jahre alter, polizeibekannter Schüler, wurde von der Schule verwiesen.

Auch Schulleiter Titgemeyer bezeichnete das Geschehen als Ausnahme: «670 der 700 Jugendlichen an der Hauptschule sind tolle Südstadtkids.» Seit Dienstag laufe der Unterricht wieder ungestört ab. «Unsere Jugendsozialarbeiter und Schulpsychologen gehen nun direkt in die Klassen, um die Geschehnisse aufzuarbeiten», sagte Titgemeyer.

15
Feb
2007

Was macht einen liebenswerten Menschen aus?

„Die großen Tugenden machen einen Menschen bewundernswert,
die kleinen Fehler aber machen ihn oft liebenswert!“

14
Feb
2007

Noch einmal Hilfe mit der Schrift...

Jetzt habe ich verschiedene Schriften runtergeladen und im Font-Ordner abgelegt.
Keine dieser Schriften wird aber in Word oder Corel angezeigt, ist also nicht6 ve3rfügbar, obwohl da.
Was mache ich falsch???
Grüße an alle.
Buchfindersdb178571

Denk-Anstoß zum eigenen Fleiß

"Was hilft aller Sonnanaufgang,

wenn wir nicht aufstehen?"


sagte Georg Christoph Lichtenberg *1742 #1799

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